Rumpfgeschwindigkeit – Ihr Boot effizient nutzen

Motoryacht mit großer Bugwelle
Typische Motoryacht bei hoher Geschwindigkeit – die große Bugwelle ist gut zu erkennen. In Gleitfahrt spielt die Rumpfgeschwindigkeit keine Rolle mehr.

Rechner für Ihre Rumpfgeschwindigkeit

V = 2,43 × √LWL (in Knoten, LWL in Metern)

Warum ist die Rumpfgeschwindigkeit wichtig?

Die Rumpfgeschwindigkeit gibt an, wie schnell ein Sportboot in Verdrängerfahrt problemlos fahren kann, bevor es beginnt, „den eigenen Bugwellen hinterherzujagen“ und deutlich mehr Widerstand ausgesetzt ist. Sie ergibt sich aus der Wasserlinienlänge (LWL) und beeinflusst Effizienz, Verbrauch, Motorbelastung und Fahrkomfort.

Bei Gleitern wird dieser Grenzbereich beim Beschleunigen durchlaufen; im Übergang steigt der Widerstand stark an. Sobald das Boot sauber gleitet, verliert die Rumpfgeschwindigkeit als Limit ihre Bedeutung. Bei reinen Verdrängerrümpfen führt ein Überschreiten zu stark steigendem Energiebedarf bei kaum höherer Geschwindigkeit – die Fahrt wird unwirtschaftlich und unbequemer.

Grundlagen zur Rumpfgeschwindigkeit

Die sogenannte Rumpfgeschwindigkeit eines Verdrängerbootes beschreibt die theoretisch maximale Geschwindigkeit, die ein Boot ohne Gleitfahrt erreichen kann. Sie entsteht durch die Wellenbildung am Bug und Heck – das Boot fährt quasi „im eigenen Wellental“ und kann dieses im Verdrängermodus nicht verlassen, ohne extremen Energieaufwand.

Formel der Rumpfgeschwindigkeit (in Knoten):
V = 2,43 × √LWL
(Länge in Metern, gemessen in der Wasserlinie)

Längen-Breiten-Verhältnis (L/B-Verhältnis) und seine Bedeutung

Je länger und schlanker ein Bootsrumpf ist, desto weniger stark wirkt sich der durch Wellenwiderstände begrenzte Effekt der Rumpfgeschwindigkeit aus. Der entscheidende Parameter ist das Längen-Breiten-Verhältnis (L/B).

Ab welchem Verhältnis spielt die Rumpfgeschwindigkeit keine wesentliche Rolle mehr?

Typische Beispiele: Ruderboote, Seekajaks, Langstrecken-Rennboote, Hochsee-Segelracer (z. B. Class 40, Open 60 im Leichtwind).